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malereien

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Dietrich Grabas beschäftigt sich in seinen Ölmalereien vor allem mit dem menschlichen Individuum in seiner fragilen Existenz - die bildnerische Komposition der diversen Figuren ist nicht durch besondere Gestik, sondern eher durch eine den Körpern inhärente Ästhetik bestimmt. 

 

So erscheinen in erster Linie die Gestalten bald als Kopfstück, bald als Halbfigur, die dem Betrachter unverwandt gegenüber treten.

Häufig erfolgt dabei die Gesichtsdarstellung en face oder in leichter

bis starker Wendung des Kopfes, wobei von den Augen ein

geheimnisvoller Zauber ausgeht - hinter ihnen verbirgt sich

die ganze Tiefe menschlicher Gefühle.

 

Unweigerlich wird man schon bei einer ersten, oberflächlichen Annäherung, beim flüchtigen Passieren der Werke, durch den direkten Blick der Bildfiguren angezogen, beinahe gebannt. Es scheint, als würden die malerischen Gestalten der zweidimensionalen Bildfläche den Kontakt suchen, zum Dialog auffordern. Diese Stärke setzt sich in

der Haltung, in der Körpersprache der Figuren weiter fort - 

trotz innerer Brüche und äußerer Verletzungen strahlen sie erhabenen Stolz und kontemplative Ruhe aus. Hierbei wird

auf jede überflüssige, intellektuell überladene Geste verzichtet.

 

Der Maler stellt seine Figuren so dar, wie sie ihm in seinem kreativen Schaffen episodenhaft auf der Leinwand begegnen. Hierbei erscheinen sie in einer selbstverständlichen, ungekünstelten Nacktheit, so als bedürfe es keiner Verhüllung, keiner kaschierenden Bekleidung, 

befreit von jeglichen beengenden Zeit- und Modeformen.

Seine Figuren - oft androgyne Wesen - verwischen die Unterschiede von Mann und Frau. Speere, Schwerter und andere Waffen sowie wilde Tiere sind in seinen Bildern wiederkehrende Elemente, die an den stolzen Figuren beinahe wie Körperschmuck anmuten. 

 

Die Bilder von Grabas gleichen einer expressiven Farbensymphonie.

Das Kolorit basiert auf einer kräftigen Palette, bei der die Primärfarben

Rot, Gelb und die geheimnisvollen Nuancen des Blaus - insbesondere unterschiedliche Grünfacetten -  in aller Vielfalt zur Anwendung gelangen. So wird das Individuum von seiner vorverurteilenden Hautfarbe losgelöst und es offenbart sich Grabas‘ Ideal eines „Weltmenschen“, ohne ethnische oder nationale Zuschreibungen. 

 

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